Sonntag, 8. Februar 2009

Poker ist absurd

Wenn du dir überlegst, wie viel Geld beim Pokern manchmal in nur einer Hand und innerhalb einer einzigen Minute den Besitzer wechselt, dann ist Poker im Internet ziemlich weit vorne auf der Absurditätsskala. Das machen natürlich die wenigsten, und während sie spielen schon gar nicht. Deswegen ist Poker trotzdem ein großes Spiel, nur würden auch so viele spielen, wenn es nicht um den Fetisch Nummer eins, das Geld, ginge?

David "Raptor" Benefield wird das gelegentlich etwas unheimlich, deswegen fällt sein Fazit nach einer PLO-Hand gegen Phil Ivey so aus:

"Das Leben ist so viel leichter, wenn du diese Pötte gewinnst. PLO ist dämlich, weil diese Spots 100 Prozent Standard sind. Es ist wirklich lächerlich, um so viel Geld im Internet zu spielen. Das sind 151 TAUSEND Dollar. Was zum Teufel mache ich da? Das ist dreimal so viel wie ein gutes Anfangsgehalt eines Hochschulabsolventen, der sich vier Jahre den Arsch aufgerissen hat, um seinen Abschluss zu machen. Und ich klicke einfach ein paar Knöpfe ..."

Die Nummer eins unter den Posts der Woche, auch weil noch einige andere Experimente beschrieben wurden, z. B. wie du es hinkriegst in einem 25/50c-Spiel $1.200 zu verlieren: "I had around 600 stack, Jeremy had like 500, and the other stacks were 250, 100, and 100 respectively. Jeremy folded to the 50, and the 250 stack shipped it in. Mike called in the bb with 100, and I flipped up 1 card. 5d. I said I would call if it was a 3d, 4d, 6d, 7d, 5, or Ad. It was a 6d, so I snap called. I was up against AQ and KQ, so I was like, a huge dominating favorite. Somehow I lost though. Rigged."

Hinter dem Zitat, das auf Platz 2 dieser Woche verweist, verbirgt sich eine tiefere Einsicht (am besten gleich lesen, es ist nicht ewig online):

"Getting stacked is just part of the experience." Ed Miller


Auf Platz 3 landete Jan Meinert mit seinem Bericht über den Versuch von Prof. Franz W. Peren von der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, der endlich Kriterien entwickelt hat, um die Spielsucht zu messen. Nichts leichter als das, denkt sich da der Laie. Poker schneidet wie erwartet ziemlich weit vorne ab, was vielleicht daran liegt: "Das Ergebnis verwundert nicht, ist doch die Forschung von den beiden Soziallotterien 'Aktion Mensch' und der 'ARD-Fernsehlotterie' finanziert. Es keimt der Verdacht auf, dass hier eine Art 'Alibi-Forschung' im Auftrag der staatlichen Stellen betrieben wird, um das gewinnträchtige Gewinnspielmonopol des Staates zu rechtfertigen."

Wir geben ab zum Wort zum Sonntag.

Und falls sich hier jemand fragt, welche Kriterien bei der Vergabe der Plätze eine Rolle gespielt haben - Gott braucht keine Kriterien! (Klarer Fall von TILT, ich gehe dann mal zum Arzt, d. Red.) Trotzdem eine gute Woche.

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