Freitag, 10. April 2009

Das Las Vegas Asiens

"Das ist das bombastische, kitschige, unfassbar viel Geld verschlingende und ausspuckende Macau - das Las Vegas Asiens. Im vergangenen Jahr wurde die Stadt von 30 Millionen Besuchern überrannt. Die meisten kommen vom chinesischen Festland und von Hongkong, wo das Glücksspiel verboten ist. Sie zocken einen Tag lang mit kurzen Nudelsuppen-Pausen, dann fahren sie wieder nach Hause." Aus einer lesenswerten SZ-Reportage vom gestrigen Tag über Macau mit dem Titel "Asse im Ärmel".

Drei Viertel aller Haushaltseinnahmen der ehemaligen portugiesischen Kolonie stammen demnach aus dem Glücksspiel. Angeblich hat Macau inzwischen Las Vegas beim Umsatz den Rang abgelaufen: "Seit 2006 nehmen die Kasinos, Lotterien und Rennplätze mehr ein als die in Las Vegas - 2008 waren es etwa elf Milliarden Euro." Der Boom scheint zumindest vorläufig vorbei. Die Finanzkrise hinterlässt auch in Macau Spuren: "Neuerdings liegen alle Bauprojekte auf Eis."

Interessant sind auch die kurzen Bemerkungen über die Einstellung der Chinesen zum Glücksspiel: "Im Gegensatz zu Europa wird das Glücksspiel in Asien nicht religiös oder ideologisch als schlecht definiert", wird der deutsche Herausgeber der unabhängigen Tageszeitung Macau Post Daily, Harald Brüning, zitiert.

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