Montag, 1. März 2010

Alles hing an den Karten

Im Berliner Tagesspiegel ist eine Reportage über einen Pokerspieler erschienen, der sich ein Jahr lang nur mit Poker über Wasser gehalten hat. Die Ergebnisse schienen nicht so schlecht, auch wenn der Einsatz enorm war: "Allein vor dem Computer. 10 Stunden am Tag, mindestens. 300 Stunden im Monat. Ein Jahr lang. Er weiß das genau: vom Dezember 2007 bis Oktober 2008. Über 100 000 Dollar hat Mitrow, der sich diesen Namen aus Angst vor Steuerfahndern gibt, in dieser Zeit gewonnen. Seinen Stundenlohn hat er nie ausgerechnet."

Mitrow erzählt auch von dem "höllischen Druck", den das bedeutet, wenn die Karten nicht so wollten wie er: "Manchmal gewann er 2000 Dollar in ein paar Stunden. Und dann gab es Phasen, in denen er 1400 Dollar verlor und alles zu zerbrechen drohte. Die Miete, die Kosten für den Anwalt, seine Existenz in Berlin – alles hing an den Karten."

Daniel Negreanu tritt auch auf und sagt einen bemerkenswerten Satz: "Pokerspieler sind eben die letzten wirklich freien Menschen." Aber das wären sie natürlich nur, wenn sie ihr Tageswerk nach fünf anstatt nach 15 Stunden beenden könnten.

* It's so nice to make new friends in Los Angeles. Apropos Negreanu. Der ist derzeit nämlich noch in Los Angeles, wo er sich verfahren hat und im Anschluss auch sein Auto verlieh an die einheimische Bevölkerung, die sich mit Namen schmückten wie "Ice Easy Street Killer". Was natürlich ein Argument ist.

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